Der Holzschnitt, der die Leipziger Puppendoctorin zeigt, ist sehr bekannt und ursprünglich - soweit mir bekannt - nicht coloriert.
Was ist ein Holzschnitt?
Ein Holzschnitt funktioniert im Prinzip wie ein Linolschnitt oder fast wie ein Kartoffeldruck 😀:
Grundlage beim Holzschnitt ist eine flache Holzplatte. Aus dieser Holzplatte heraus wird das Bild, welches gedruckt werden soll, herausgeschnitzt. Dann folgt ein Farbauftrag mit einer Farbwalze, das Papier wird aufgelegt und mittels einer sauberen Walze wird die Farbe vorsichtig auf das Papier übertragen.
Ich zeige hier eine digital aufbereitete Version des Holzschnitts die zusätzlich coloriert wurde. Die Bearbeitung erfolgte mit einer KI-gestützten Software. Die Farben können auch ganz anders gewesen bzw. erdacht gewesen sein - die Fantasie lässt hier alle möglichen Versionen offen.
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Colorierter Holzschnitt: Die Leipziger Puppendoctorin von 1874 |
Das originale Blatt wurde in der Zeitschrift Die Gartenlaube im Heft 49 gedruckt. Die typischen Merkmale eines Holzschnitts sind - trotz der digitalen Aufbereitung - noch deutlich zu erkennen:
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Holzschnitt von 1874 - die Leipziger Puppendoctorin |
Unter dem Holzschnitt gibt es den Titel: Die Leipziger Puppendoctorin.
Darunter steht: Nach der Natur aufgenommen von Emil Schmidt.
Die Puppendoctorin mit dem Nachnamen Schneider sitzt an einem kleinen Biedermeier Nähtischchen, dessen Schublade leicht offen steht. Auf ihrem Schoss hat sie einen hellen Stoff oder ein angefangenes Kleidungsstück für eine Puppe. In der linken Hand hält die Puppendoctorin eine nicht bekleidete Nanking Puppe, die eine (möglicherweise) brünette Perücke auf hat.